Ökologisch am P.O.S.
Meere voller Plastik. Mikropartikel in Flüssen und Äckern. Konsumenten, Politik und NGOs machen Druck. Lebensmittelhersteller und Einzelhandel suchen nach Möglichkeiten, Plastikverpackungen durch ökologische Alternativen zu ersetzen. Das Forum Wellpappe Austria lud ExpertInnen zum Dialog über Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit von Verpackungen am P.O.S.
6. März 2020 – Die aktuelle Diskussion über Klimawandel wirft viele Fragen auf. Was muss eine gute Verpackung in der gesamten Lieferkette heute leisten? Wann gilt sie als ökologisch nachhaltig? Und welche Lösungen überzeugen Hersteller, Handel und KonsumentInnen gleichermaßen?
Auf Initiative des Forum Wellpappe Austria kamen am 4. März 2020 25 ExpertInnen aus Handel, Industrie, Politik, NGO und Wissenschaft zu einem Roundtable in Wien zusammen und diskutierten über Ökobilanzierung, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit am P.O.S.
Max Hölbl, Sprecher des Forum Wellpappe Austria, freute sich über das große Interesse. „Mit dieser Veranstaltungsreihe suchen wir den offenen Dialog. Wir wollen uns laufend verbessern und ganz im Sinne von Greta Thunberg und der zukünftigen Generation auch als Verpackungsindustrie wesentlich zum Umweltschutz beitragen!“
Ökobilanzierung
In seiner Keynote erläuterte Roland Fehringer, c7-consult, Experte für Ökobilanzierung, wie die Umweltauswirkungen einer Verpackung über den gesamten Lebenszyklus – vom Rohstoff über Produktion bis Entsorgung und Wiederverwertung – in einer Ökobilanz erfasst und bewertet werden. Josef Peck, Geschäftsführer von LGV Sonnengemüse, sprach über die logistischen Herausforderungen, mit denen sich einer der größten Anbieter von Frischgemüse in Österreich konfrontiert sieht: Kleiner werdenden Verpackungseinheiten, Schutz des Frischgemüses vor Verderb und die damit verbundenen Investitionen und Kosten.
„Verpackung, die Eier legende Woll-Milch-Sau“
Zum Thema Nachhaltigkeit und Verpackungen sind sich die ExpertInnen am Runden Tisch einig: Man lernt beim Gehen. Es gibt keine one-fits-all-Lösung. Verpackungen müssen immer in Verbindung mit dem Füllgut betrachtet werden. So ist eine Verpackung für Karotten nicht mit einer für Gurken oder Äpfel zu vergleichen. Jedes Produkt ist anders, was die Hygiene, die Haltbarkeit, die Sauerstoffbarrieren betrifft. Biologische Produkte sollten auch ökologisch verpackt werden. Der Schutz von Lebensmitteln steht an erster Stelle, ebenso der schonende Umgang mit den vorhandenen Ressourcen. Und: es bedarf einer österreichweit einheitlichen Entsorgung.
Österreich ist Weltmeister im Altpapier-, Glas- und Metallsammeln; um die EU-Ziele bei Kunststoff zu erreichen, liegt noch ein langer Weg vor uns, so die ExpertInnen. Die Politik ist gefordert, praktikable Regularien zu entwickeln. Von der Wissenschaft und Forschung werden qualitative Datensätze und Studien erwartet, die auch den Produzenten und dem Handel aktuell zur Verfügung gestellt werden.
Wellpappe: 360-Grad-Kreislaufprodukt
Wellpappe überzeugt bereits heute auf allen Ebenen: Wellpappe ist von Natur aus nachhaltig, besteht zur Gänze aus nachwachsendem Rohstoff und punktet mit einer Recyclingquote von bis zu 98,9 Prozent! Wellpappe wird für Waren aller Art eingesetzt: Ob als schützende Transport-Verpackung, moderne Obst- und Gemüsesteige, attraktives Verkaufs-Display oder praktische Shelf Ready-Verpackung im Supermarkt. Max Hölbl: „Wellpappe ist ein 360-Grad-Kreislaufprodukt! Sagen Sie daher niemals Einwegverpackung dazu!“
Fotos © L. Schedl